Katholische (Kirchen)Gemeinde St. Mariä Himmelfahrt mit der Kirche St. Barbara in der Pfarrei St. Augustinus Gelsenkirchen
siehe auch unter News der Web-Seite der Pfarrgemeinde

Merken Sie sich bitte diesen Namen, wenn Sie erklären müssen, wie die Zugehörigkeit Rotthauser Katholiken bezeichnet wird (103 Buchstaben).(nur 96 Buchstaben)
St. Mariä Himmelfahrt....... ist nur Gemeinde und nicht Kirchengemeinde, sonst wäre sie noch Körperschaft des öffentlichen Rechts. Ich bitte Sie, die Korrektur zu berücksichtigen und sich den kürzeren Namen zu merken.

Die Pfarrversammlung am 3. März 2007 in der Kirche St. Mariä Himmelfahrt hatte es in sich. Drei Funktionsträger der heutigen Fusionsgemeinde informierten über die Folgen der neuen Pfarreienstruktur in Gelsenkirchen. Geschätzte 120 Gemeindemitglieder nahmen diese Informationen mit äußerst gemischten Gefühlen auf. Die teils hitzige Kontroverse fand ihre Höhepunkte: es wurde der Vorwurf der Lüge und des Betrugs erhoben, per Hausrecht wurde des Ortes(Altarraum) verwiesen, Redebeiträge wurden abgeschnitten, man verbat sich Belehrungen usw.. Eine Wertung möchte ich hier nicht vornehmen, teils weil ich irgendwie Betroffener bin, teils weil die Wahrheit oder Richtigkeit zwischen den Standpunkten liegt.

Pfarrer Georg Späh führte aus:

Die Folgen der Umstrukturierung sind gravierend für Rotthauser Katholiken. Hier einige Punkte:
Ab dem 25.08.2007 gehört die Rotthauser Gemeinde s.o. zur Pfarrei St. Augustinus und ist nicht mehr eine eigene Pfarrei, also keine juristische Person mehr.

Der Kirchenvorstand (KV) in Rotthausen existiert ab dem Datum nicht mehr. Im Herbst 2007 wird ein KV für die Großgemeinde gewählt (16 Mitglieder + Pfarrer). Jeder kann kandidieren und gewählt werden. Daher ist theoretisch denkbar, dass Rotthausen nicht vertreten ist.

In den einzelnen Gemeinden gibt es keine Pfarrbüros mehr. Die Einrichtung eines Kontaktbüros mit eingeschränkten Öffnungszeiten wird angestrebt.

Aus dem Pfarrer wird der Pastor Georg Späh (weil ohne eigene Pfarrei).

Die Gemeindeverbände werden aufgelöst. Dezentrale Aufgaben werden zentral vom Bistum übernommen. Die KiTas werden von einem "Zweckverband Kindertageseinrichtungen" übernommen.

In der Pfarrei St.Augustinus wird es neben dem Pfarrer einen Verwaltungsleiter geben, welcher der Vorgesetzte aller Angestellten ist.

Aus dem Pfarrgemeinderat (PGR) wird nach dem 25.08.2007 der Gemeinderat, der eine Person in den dann neuen PGR von St. Augustinus entsendet.

Der Stellenplan für die Pfarrei sieht bis 2009 vor: 1 Pfarrer, 4 Pastöre in den Gemeinden, 1 Pastor für alle Gemeinden, 2 Gemeindereferenten/innen, 1 weiteren Seelsorger. Bis 2015 wird sich die Zahl aktiver Pastöre voraussichlich um 30% verringern.

Am 7. Juni 2007 (Fronleichnam) wird die Kirche St. Mariä Himmelfahrt außer Dienst gestellt. Für kirchliche oder öffentliche Nutzung kann auf örtlicher Ebene (Pastor, Pfarrer) keine Freigabe erfolgen. Die Profanierung des Gebäudes ist z.Zt. nicht geplant, da eine Anschlussnutzung noch nicht klar ist.
Ein Architekt soll Vorschläge für eine Anschlussnutzung erarbeiten. Nutzungen wie Moschee, Kaufhaus, Vergnügungsstätte sollen ausgeschlossen bleiben.

KV Günter Frieling führte aus:

Die Zahl der Gemeindemitglieder sowie die Zahl der Kirchenbesucher ist in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. Daher sind auch die Schlüsselzuweisungen (€/Mitglied) weniger geworden.

Es stellt sich die Frage nach den hier beschäftigten Mitarbeitern. Für Frau Lenz (Pfarrbüro) und Herrn Schabio ( Küster) enden die befristeten Arbeitsverträge Ende Juli. Frau Frieling (Pfarrbüro) geht Anfang August in den vorzeitigen Ruhestand.

Rotthausen und Ückendorf teilen sich einen Hausmeister, dessen Arbeitsumfang insgesamt einer 50%-Stelle entspricht. Küsterdienste müssen ehrenamtlich organisiert werden.

Gemeindeimmobilien und Kirchengegenstände gehen in das Eigentum von St. Augustinus über.
Den Pfarrbrief (Rotthausen) , wie bisher, wird es nicht mehr geben.

PGR Matthias Kullmann führte aus:

Im PGR wird die Einrichtung eines Fahrdienstes für ältere Personen zur Kirche St. Barbara geplant.

Ein PGR-Mitglied ist beteiligt an der Gestaltung der Messordnung in der Großpfarrei.

Ein eingetragener Verein soll gegründet werden, um in der Rotthauser Gemeinde noch eine juristische Person zu haben. Ein Satzungszweck wurde nicht erläutert. Der Verein kann aber Spenden entgegennehmen und Gelder gemeindeintern einsetzen.

Die endgültige Entscheidung, St. Mariä Himmelfahrt zu schließen, habe ausschließlich der Bischof gefällt. Wäre es bei der ursprünglichen Absicht geblieben, St. Barbara zu schließen, hätte der neue KV von St. Augustinus, wie jetzt geschehen, entscheiden müssen.

Fragen aus der Gemeinde:
Hermann Staudinger fragte nach der Profanierung der Kirche (Endgültige Aufgabe als Kirche).
Antwort: Dies ist noch nicht geplant, da bei einer Nutzung z.B. als Altenwohnungen das Abhalten von Gottesdiensten dann hier möglich wäre.

Frau Rust wollte wissen, warum bei der Frage nach einer Anschlussnutzung nicht Gutachten herangezogen würden, die in NRW bereits mehrfach erstellt wurden. Diese Frage konnte der Pfarrer weder für die Gemeinde noch für das Bistum beantworten, will sie aber weiterleiten.

Herr Backhaus vermisste bei der "heutigen" Information die Historie der Ereignisse und eine detailliertere Darstellung mit größerer Sensibilität gegenüber den Betroffenen. Er fragte nach einem Minderheitenschutz im neuen KV und nach Informationen über die weitere Nutzung von Pfarrheim und Pfarrhaus.
Antwort: a)Ein solcher Schutz ist nicht gegeben. Will man im neuen KV vertreten sein, muss Rotthausen seinen/seine Kandidaten mit ausreichend vielen Stimmen wählen.
b) über die Zukunft von Pfarrheim und Pfarrhaus liegen noch keine verlässlichen Informationen vor.

Ich verließ mit meiner Frau und meinen Schwiegereltern die Veranstaltung vorzeitig, da wir die Kälte(Temperatur) nicht mehr aushielten, trotz der erhitzten Gemüter.